Das klassische Sparbuch hat ausgedient. Es steht wie kaum ein anderes Produkt für negative Rendite nach Inflation – Geld verliert dort real an Wert, statt zu wachsen. Es ist für uns ebenso das absolute Gegenteil von Investieren. Für die langfristige Geldanlage taugt es also nicht.
Und trotzdem: Für Kinder ist das Sparbuch ein hervorragendes pädagogisches Werkzeug, um den Wert von Sparen und Zinseszins zu begreifen. Mit einem „Sparbuch bei der MaPaBank“ – also einer selbst geführten, symbolischen Bank bei Mama und Papa – können Eltern ihren Kindern zeigen, wie Geld funktioniert.
Was Kinder bis zum 10. Geburtstag über Geld verstanden haben sollten Kinder brauchen keine komplizierten Finanztheorien. Ein paar einfache Grundregeln reichen, damit sie einen gesunden Umgang mit Geld entwickeln:
- Ich kann nur ausgeben, was ich habe.
- Ich lege immer etwas zur Seite – für große Wünsche oder für Überraschungen, die ich heute noch nicht kenne.
- Das, was ich spare, muss für mich arbeiten. Sonst verliert es an Wert. Im Sparschwein arbeitet es nicht für mich.
- Mein Geld arbeitet am besten für mich wenn ich damit Unternehmensanteile kaufe. (Ab etwa 9 Jahre)
- Der Zinseszins ist mein bester Freund.
Diese vier Prinzipien sind die Basis für jede weitere Finanzbildung.
Taschengeld als Startpunkt
Der einfachste Einstieg ist regelmäßiges Taschengeld. Schon ab vier Jahren können Kinder mit kleinen Beträgen lernen, selbst Entscheidungen zu treffen. Wer mit 0,50 € pro Woche startet und das Taschengeld langsam erhöht, gibt dem Kind Verantwortung und die Möglichkeit, Fehler zu machen – ein wichtiger Lernprozess.
Das Sparbuch bei der MaPaBank
Um das Thema Zinseszins greifbar zu machen, können Eltern ein Blanko-Sparbuch führen – das Sparbuch der MaPaBank. So funktioniert es:
- Das Kind darf bis zu 500 € Guthaben einzahlen. Es darf jederzeit Geld ein- oder auszahlen.
- Mama und Papa zahlen 1 % Zinsen pro Monat auf das Guthaben.
- Am Monatsende wird das Guthaben mit den Zinsen ins Sparbuch eingetragen.
Das Besondere: Kinder sehen direkt den Effekt des Zinseszinses.
- Bei 100 € Guthaben gibt es 1 € Zinsen im ersten Monat.
- Im zweiten Monat gibt es schon 1,01 € Zinsen, ohne dass sie mehr eingezahlt haben.
- Nach einem Jahr sind es nicht mehr 112 €, sondern etwas mehr – weil die Zinsen selbst auch wieder Zinsen erwirtschaften.
- Euer Kind ist motiviert mehr anzulegen, weil es schnell begreift, dass die Zinsen bald mehr als eine Woche Taschengeld sind.
So wird das Prinzip, das Albert Einstein den „mächtigsten Faktor des Universums“ nannte, schon für Grundschulkinder verständlich.
Warum wir das Sparbuch trotzdem kritisch sehen
Das echte Sparbuch ist ein Symbol für verlorene Chancen: niedrige Zinsen, keine Rendite, Kaufkraftverlust. Genau deshalb setzen wir es hier nur als Lerninstrument ein.
Ein siebenjähriges Kind versteht noch nicht, wie Aktienmärkte funktionieren. Aber es kann sehr wohl begreifen, dass „mein Geld für mich arbeitet“. Das Sparbuch der MaPaBank ist damit ein Mittel zum Zweck – ein Zwischenschritt, bis Kinder bereit für die echten Investments sind.
Nächster Schritt: Die ersten Aktien
Sobald das Sparbuch-Limit von 500 € erreicht ist, beginnt die nächste Stufe der MaPaBank: das symbolische Aktiendepot.
- Eltern und Kind wählen gemeinsam eine Aktie, die das Kind kennt – etwa Disney, McDonald’s oder Apple.
- Wichtig: stabile Unternehmen mit langer Erfolgsgeschichte und Dividenden.
- Das Kind beaobachtet mit Euch regelmäßig den Kurs - maximal 1x/Monat, besser nur alle 6 Monate
- Die Dividenden werden ausgezahlt und erklärt.
- Schnell wird Euer Kind lernen, dass die Börse ein auf und ab sein kann, aber langfristig die Kurse in der Regel steigen.
So lernen Kinder spielerisch, dass Unternehmen nicht nur Produkte verkaufen, sondern dass man als Aktionär am Erfolg beteiligt ist und einem ein kleines Stück der Firma gehört. Wenn ihr dann etwas von einer dieser Firmen kauft (Pommes, Kinofilm, Handy, etc) sprecht mit Eurem Kind darüber, dass ein klitzekleiner Anteil von dem Geld wieder zu Euch in Form von Kursgewinnen oder Dividenden zurückkommt!
Wir freuen uns heute als Erwachsene noch, dass die Dividende von Apple unsere iCloud bezahlt und die Kursgewinne sogar ganze Handys. 🙃
Fazit: Spielerisch zur Finanzbildung
Das MaPaBank-Sparbuch mit Junior-Depot ist kein Produkt, um Vermögen aufzubauen – sondern ein Lernwerkzeug. Es hilft Kindern, die Grundlagen von Geld und Zinseszins zu verstehen. Mit Taschengeld, einem Sparbuch zum Üben und den ersten kleinen Investments im Aktiendepot entsteht ein Fundament, das Kinder ein Leben lang begleiten wird.
Eltern, die diesen Weg gehen, investieren nicht nur in Geld – sondern in das Verständnis und Selbstvertrauen ihrer Kinder im Umgang mit Finanzen. Und das ist die beste Rendite überhaupt.
Viel Freude bei der Umsetzung!
PS: Empfehlung
Momentan können wir nur Sparbücher bei Amazon empfehlen, auch wenn diese nicht 100% die Funktionen mitbringen, die wir uns vorstellen. Es fehlt zum Beispiel an einer Vertragsseite (haben wir selbst erstellt und eingeklebt) und die Zinszahlungen können nicht so schön aufgezeichnet werden. Von Junior-Depot fehlt aber noch jede Spur.
Daher entwickeln wir gerade selbst ein Sparbuch mit Depot, dass ihr hier bald sehr günstig erstehen könnt. Schaut gerne regelmäßig vorbei, wir informieren, wenn es draußen ist!