Eltern wollen für ihre Kinder nur das Beste – auch in Sachen Altersvorsorge. Viele klassische Rentenmodelle sind jedoch längst nicht mehr zeitgemäß und haben in der Vergangenheit kaum überzeugt.
Hier ein Überblick, warum staatliche und private Lösungen heute an ihre Grenzen stoßen – und warum die Kindergeld-Rente die bessere Alternative ist.
1. Staatliche Rente – Fundament, aber nicht mehr ausreichend
Die gesetzliche Rente ist seit Jahrzehnten das Rückgrat der Altersvorsorge in Deutschland. Sie funktioniert nach dem Umlageprinzip: Die Beiträge der heutigen Arbeitnehmer werden direkt an die aktuellen Rentner ausgezahlt. Dieses System war lange Zeit stabil, weil viele Beitragszahler nur wenige Rentner finanzieren mussten.
Heute und erst recht in Zukunft sieht die Lage anders aus:
- Immer weniger Beitragszahler stehen immer mehr Rentnern gegenüber.
- Die Lebenserwartung steigt kontinuierlich – die Renten müssen also länger gezahlt werden.
- Das Verhältnis zwischen Einzahlern und Empfängern verschiebt sich massiv.
Das Rentenniveau – also der Anteil des letzten Nettoeinkommens, den die Rente im Ruhestand ersetzt – liegt heute bei rund 48 %. Die Bundesregierung hat zugesagt, dieses Niveau bis 2029 zu halten. Danach sind Kürzungen wahrscheinlich, wenn keine zusätzlichen Milliarden an Steuergeldern in die Kassen fließen.
Was heißt das konkret?
👉 Ein Beispiel:
- Heute: Wer mit 3.000 € netto in Rente geht, erhält ca. 1.440 € Rente (vor Steuern und Abgaben).
- In 20 Jahren (2045): Erwartetes Niveau eher 43–45 % → nur noch 1.290–1.350 €.
- In 40 Jahren (2065): Prognosen um 40–43 % → 1.200–1.290 €.
- Für heute Neugeborene (Rente ab ca. 2092): realistisch < 40 % → unter 1.200 €.
Dazu kommt: Ein späterer Renteneintritt ist fast sicher. Heute liegt er bei 67 Jahren. Für Geburtsjahrgänge ab 2000 wird ein Eintrittsalter von 69–70 Jahren diskutiert, für heute Neugeborene ist ein Alter von 70–72 Jahren sehr wahrscheinlich.
Fazit
Die gesetzliche Rente bleibt ein wichtiges soziales Fundament, aber sie kann den Lebensstandard für die heute Geborenen nicht mehr sichern. Sie wird bestenfalls eine Teilabsicherung darstellen. Wer finanzielle Unabhängigkeit im Alter anstrebt, muss deshalb frühzeitig kapitalgedeckt vorsorgen – genau hier setzt die Kindergeld-Rente an.
Riester-Rente – teuer, unflexibel und mit Renditebremse
Die Riester-Rente wurde 2002 eingeführt, um die sinkende gesetzliche Rente zu kompensieren.
Grundidee: Wer einzahlt, bekommt staatliche Zulagen (Grundzulage 175 € pro Jahr, Kinderzulage 300 € pro Jahr für ab 2008 Geborene). Auf dem Papier klingt das attraktiv – in der Praxis ist Riester für die meisten aber ein Renditekiller.
Die Kostenfalle
- Abschluss- und Vertriebskosten: oft 2–5 % der Beitragssumme.
- Laufende Verwaltungskosten: meist 1–2 % pro Jahr.
- Produktkosten (z. B. Fondsanteile): zusätzlich 0,3–1,5 % pro Jahr.
👉 In Summe bedeutet das: Von einer Bruttorendite am Kapitalmarkt (z. B. 6 % p. a. bei ETFs) bleiben nach Kosten oft nur 2–3 % p. a. netto übrig.
Der Renditekiller „Kapitalgarantie“
Das Gesetz schreibt vor, dass zum Rentenbeginn mindestens die eingezahlten Beiträge + Zulagen garantiert sein müssen. Klingt sicher – ist aber ein Problem:
- Um die Garantie einzuhalten, muss der Großteil des Kapitals in sichere, aber renditeschwache Rentenpapiere fließen.
- Besonders in Niedrigzinsphasen oder Krisen wurden Riester-Verträge automatisch von Aktien in Rentenfonds umgeschichtet.
Negativ-Beispiel Finanzkrise mit Riester:
Die Umschichtung in renditeschwache Papiere haben wir in der Finanzkrise selbst erlebt: Kurz vor der Erholung der Märkte lagen unsere Beiträge plötzlich in Anleihen – die Chance auf hohe Renditen war vertan. Das wurde selbst bei 25jährigen so gemacht. Das Gegenteil wäre richtig gewesen: bei niedrigen Kursen massiv in Aktien einsteigen.
Was bleibt unterm Strich?
Eine Beispielrechnung macht das klar:
- Einzahlung: 100 € pro Monat, 35 Jahre lang → 42.000 €.
- Brutto bei 6 % p. a. (ETF): ~100.000 €.
- Riester mit Garantie und Kosten (2,5 % p. a. netto): nur ~62.000 €.
- Effekt: Rendite halbiert – trotz Zulagen.
Fazit
Die Riester-Rente ist teuer, unflexibel und nimmt jungen Sparern die wichtigste Waffe: lange Zeit am Aktienmarkt. Durch Garantievorgaben fließt zu viel Kapital in sichere, aber schwache Anlagen. Die staatlichen Zulagen reichen nicht aus, um diesen Nachteil auszugleichen. Für die Vorsorge von Kindern ist Riester daher keine sinnvolle Option.
2. Rürup-Rente (Basisrente) – Steuertrick oder Renditefalle?
Die Rürup-Rente wurde 2005 eingeführt und richtet sich vor allem an Selbstständige, Freiberufler und Gutverdiener. Sie bietet steuerliche Vorteile: Beiträge können bis zu einem bestimmten Höchstbetrag (2025: ca. 27.000 € pro Jahr) als Sonderausgaben abgesetzt werden. Dafür ist die spätere Rente zu versteuern.
Vorteile auf den ersten Blick
- Hoher steuerlicher Abzug in der Einzahlphase.
- Lebenslange Rentenzahlung garantiert.
- Insolvenz- und pfändungssicher (interessant für Unternehmer).
Doch genau diese Konstruktion birgt massive Nachteile.
1. Unflexibilität
- Keine Kapitalauszahlung möglich: Es gibt nur eine lebenslange Rente – kein Zugriff auf das Kapital in Notlagen.
- Keine Übertragung auf Kinder: Stirbt der Versicherte früh, ist das Kapital in aller Regel verloren (es sei denn, eine teure Hinterbliebenenabsicherung wird dazugekauft).
- Bindung bis zum Renteneintritt: Das Geld ist „eingesperrt“.
2. Versicherungskalkulation gegen euch
Die Auszahlungshöhe hängt von sogenannten Sterbetafeln ab. Versicherungen kalkulieren vorsichtig – zugunsten des Unternehmens. Heißt: Die Rente wird so bemessen, dass auch bei sehr hoher Lebenserwartung die Versicherung nicht draufzahlt. Wer also „normal alt“ wird, bekommt im Verhältnis zu den Einzahlungen wenig zurück.
3. Hohe Kosten
- Abschlusskosten: oft 2–4 % der Beitragssumme.
- Verwaltungskosten: 0,5–1,5 % p. a. üblich.
- Fondskosten (bei fondsgebundener Rürup): 0,5–1,5 % p. a. zusätzlich.
👉 Effekt: Von einer theoretischen Marktrendite von 6–7 % p. a. bleiben oft nur 2–3 % netto übrig.
4. Steuertrick mit Haken
- Beiträge heute absetzbar, ja. Aber die spätere Rente ist voll steuerpflichtig (nachgelagerte Besteuerung).
- Wer im Alter überdurchschnittliche Einkünfte hat (z. B. durch Vermietung, Kapitalerträge, Betriebsrente), zahlt möglicherweise mehr Steuern als erwartet.
- Sozialabgaben (Kranken- & Pflegeversicherung) können zusätzlich fällig werden.
5. Beispielrechnung
- Einzahlung: 300 € pro Monat, 35 Jahre → 126.000 €.
- ETF-Sparplan bei 6 % p. a. → ~354.000 €.
- Rürup mit 2,5 % netto nach Kosten → ~188.000 €.
- Auszahlung nur als monatliche Rente, z. B. ca. 650–700 € – lebenslang.
- Stirbt man früh, ist das Geld weg.
Fazit
Die Rürup-Rente mag für sehr hohe Einkommen steuerlich kurzfristig attraktiv sein. Doch langfristig fressen Kosten, Unflexibilität und Versicherungskalkulation die Vorteile wieder auf. Für die Vorsorge von Kindern und Familien ist sie völlig ungeeignet. Wer für seine Kinder vorsorgen will, fährt mit einem Junior-Depot und ETFs deutlich besser: niedrigere Kosten, volle Flexibilität, echte Eigentumsrechte am Kapital.
3. Private Rentenversicherung – wo Rendite häufig verloren geht
Private Rentenpolicen wirken bequem („alles aus einer Hand“, lebenslange Rente), kosten aber oft viel Rendite: hohe Abschluss-/Vertriebskosten, laufende Verwaltungskosten, Fondskosten und (bei Garantien) eine Aktienquote-Bremse. Ergebnis: Statt marktüblicher 5–7 % p. a. landen viele Verträge effektiv nur bei ~2–4 % p. a. – teils darunter. Das belegen Verbraucherverbände, BaFin-Hinweise und wiederholte Finanztest-Untersuchungen.
Wo genau die Rendite perpufft
1) Abschluss- & Vertriebskosten (einmalig, stark front-geladen)
- Üblich sind 2–5 % der Beitragssumme; sie werden oft in den ersten Jahren „vorgezogen“ (Zillmerung). Das heißt: Von 100 € Monatsbeitrag kommen anfangs deutlich weniger im Fonds/Deckungsstock an. Verbraucherzentralen zeigen Beispiele, bei denen nur 89 € der 100 € überhaupt investiert werden – und in den ersten Jahren sogar noch weniger.
2) Laufende Verwaltungskosten
- Häufig ~0,3–1,0 % p. a. auf Vertragsebene, zusätzlich ggf. Policengebühren pro Monat. BaFin mahnt regelmäßig: Hohe Produktkosten fressen Rendite und sind ein systematisches Problem im Vertrieb.
3) Fondskosten (fondsgebunden)
- Je nach Auswahl ~0,3–1,5 % p. a. für die Zielfonds/ETFs oben drauf. In Summe (Verwaltung + Fonds) liegt man schnell bei >1 % p. a. Fixkosten – ohne Garantie-/Mechanikkosten.
4) Garantie/Beitragsgarantie = Aktienbremse
- Viele Tarife sichern mindestens die eingezahlten Beiträge (oder eine Garantie). Dafür muss erheblich in sichere, aber renditeschwache Rentenpapiere umgeschichtet werden (teils automatisch in Krisen). Genau diese Garantie ist der Renditekiller über Jahrzehnte. Finanztest und Presseberichte attestieren: „wenig Rendite“, Indexpolicen „Finger weg“.
5) Niedrige laufende Verzinsung klassischer Teile
- Die laufende Verzinsung klassischer Lebens-/Rentenversicherungen lag 2024 branchenweit im Mittel nur bei ~2,8 % – vor Kosten auf Vertragsebene.
6) Überschuss-/Bewertungsreserven: kein „Free Lunch“
- Es gibt zwar einen Anspruch auf Überschussbeteiligung (inkl. Bewertungsreserven), aber nicht garantiert und abhängig vom Versicherer-Erfolg; gesetzliche Regeln sind komplex.
Was kommt netto an? – realistische Spannen
- Klassische Police (Garantie, Deckungsstock): ~1,5–2,5 % p. a. realistisch.
- Fondsgebundene Police mit Garantie: ~2–3,5 % p. a. (Kosten + Aktienbremse).
- Fondsgebundene „günstige“ Police ohne harte Garantie: ~3,5–4,5 % p. a. möglich, wenn sehr kostengünstig konstruiert. Finanztest findet regelmäßig nur wenige wirklich günstige Tarife.
Rechenbeispiel:
Investition 255 €/Monat (Kindergeld), 18 Jahre, dann liegen lassen 49 Jahre
- Phase 1 (in Police, 2,5 % p. a.): Endkapital ≈ 76.000 € (statt ~99.000 € bei 6 %).
- Phase 2 (einmalig angelegt, 5,5 % p. a. vs. 3 % p. a.) bis 67:
- ETF-nah 5,5 % → ~1,36 Mio. €
- Police-nah 3,0 % → ~301.000 € Langfristige Lücke: 1.059.000 €. (Vereinfacht, aber zeigt den Hebel von Kosten/Garantien über Jahrzehnte.)
Wann kann eine Police trotzdem Sinn ergeben?
- Zwang zur Entnahme-Disziplin (wer sein ETF-Depot sonst plündert).
- Absicherung gegen Langlebigkeitsrisiko (sehr hohes Alter, lebenslange Rente erwünscht).
- Spezialfälle (betrieblich geförderte Konditionen, sehr niedrige Effektivkosten nachweisbar). Selbst dann: Effektivkostenquote prüfen (KID/PIB), Garantielogik verstehen, Index-/Mechanikpolicen kritisch sehen – Finanztest rät vielfach ab.
Checkliste für Eltern:
- Effektivkosten < 1 % p. a. gesamt? (inkl. Fonds!) – sonst Finger weg.
- Gibt es eine Beitrags-/Kapitalgarantie? → Wie bremst sie die Aktienquote?
- Abschlusskosten transparent (Euro & Zeitverlauf)? Front-Loading vermeiden.
- Flexibilität: Beitragsstopp, Teilentnahme, Fondswechsel? Kosten dafür?
- Transparenz: Verständliches KID/PIB, Performance-Historie, nicht nur Beispielrechnungen.
Fazit zu privaten Rentenversicherungen
- Für Kinder-/Familienvorsorge ist die private Rentenversicherung selten erste Wahl: zu teuer, zu unflexibel, zu renditeschwach – besonders mit Garantien/Indexkappen. Das zeigen auch Verbraucherzentrale, BaFin-Hinweise und Finanztest-Analysen.
- Besserer Standardfall für euch: Kinderdepot (Junior-/Kinderdepot) + ETF-Sparplan → niedrige Kosten, maximale Aktienquote über Jahrzehnte, volle Transparenz.
- Früh starten (ab Geburt) bleibt der größte Hebel.
4. Frühstart-Rente der Bundesregierung
Ein aktueller Ansatz ist die geplante Frühstart-Rente, die ab 2026 eingeführt werden soll. Der Staat zahlt dabei 10 € pro Monat über zwölf Jahre in ein standardisiertes Kapitalmarktprodukt ein.
Positiv:
- Kinder kommen früh mit dem Kapitalmarkt in Berührung
- Automatischer Einstieg senkt Hürden
- Signalwirkung für mehr Finanzbildung
Fazit: Mit insgesamt nur 1.440 € Förderung bleibt die finanzielle Wirkung begrenzt. Ohne zusätzliche Eigenbeiträge reicht das nicht für eine nennenswerte Altersvorsorge.
👉 Unsere ausführliche Einschätzung zur Frühstart-Rente findet ihr hier im Artikel.
Warum die Kindergeld-Rente alle outperformed
Die Kindergeld-Rente ist eine moderne, transparente und flexible Alternative:
- Frühester Start: Ab Geburt investieren – keine andere Rentenform hat so viel Zeit.
- Maximaler Zinseszinseffekt: Über 6 Jahrzehnte für Wachstum.
- Hohe Rendite: Investition in breit gestreute Aktien-ETFs mit historisch 6–8 % p. a.
- Niedrige Kosten: ETFs kosten oft nur 0,2 % pro Jahr.
- Flexibel: Jederzeit anpassbar, ohne starre Vertragsbedingungen.
- Unabhängig: Weder Politik noch Versicherer diktieren die Regeln.
Darum solltet ihr jetzt starten
Jedes Jahr ohne Investition kostet euch und euer Kind bares Geld – nicht nur ein paar Euro, sondern im Alter ein Vermögen.
Mit der Kindergeld-Rente baut ihr auf ein Konzept, das wirklich funktioniert: früh, konsequent, renditestark. Während klassische Modelle ins Straucheln geraten und staatliche Lösungen wie die Frühstart-Rente nur einen kleinen Beitrag leisten, schafft ihr euren Kindern mit dieser Strategie echte finanzielle Freiheit.
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